in: GENDER – Sonderheft 5 | Elternschaft und Familie jenseits von Heteronormativität und Zweigeschlechtlichkeit, S. 28-43
Zusammenfassung: Der Beitrag befasst sich mit subjektiven Bedeutungszuschreibungen an biologisches und/oder soziales Elternwerden. Die diskurstheoretische Analyse qualitativer Interviews mit zwölf Menschen, die erwägen, in heterosexuellen polyamoren Partnerschaften Eltern bzw. Bezugspersonen für Kinder zu werden,
arbeitet zwei Positionen heraus: Familienvisionen, die biologisch-genetische Reproduktion als essentiell für die Ausübung von Elternschaft ansehen, enthalten tendenziell zwei (primäre) Eltern. Interviewte, für die soziale Bindung und Verantwortung nicht in leiblicher Abstammung fußen müssen, sind offener für Familienmodelle mit mehr als zwei Elternteilen. Doch ringen auch diese mit gegenderten Konstrukten einer Überlegenheit biologischer Verwandtschaft, die in Spannung zu polyamoren Beziehungskonzepten stehen. In den Interviews aufscheinende Ansätze des kritischen Umgangs mit Normativität beinhalten das Vervielfältigen, Verneinen, Kontextualisieren und Resignifizieren von Elternschaft. “… even if they haven’t put their genes in there.” On the meaning of biological and social parenthood in polyamorous family planning.
Schlüsselwörter: Biologische Eltern, Mononormativität, Konsensuelle Nichtmonogamie, Polyamore Elternschaft, Polyamore Familienplanung, Polyamorie, Soziale Eltern