Mayer, Gesa (2020). Meine Freundin und ihr Freund. Oder: Gibt es Sprache jenseits der Mononormativität? In: Michael Raab & Cornelia Schadler (Hrsg.). Polyfantastisch? Nichtmonogamie als emanzipatorische Praxis. Münster: Unrast, S. 33-43
Autor: admin
Michel Raab & Cornelia Schadler: Polyfantastisch? Nichtmonogamie als emanzipatorische Praxis
»Wann wird ›She loves you‹ nicht mehr ganz selbstverständlich als ›Sie liebt Dich‹ übersetzt, sondern endlich mal mit ›Sie* liebt euch, yeah, yeah, yeah‹?«
»Bedeutet ›Liebe zu dritt‹ auch ›Spülen zu dritt‹? Oder räumen die beteiligten Frauen einfach mehreren Männern hinterher?«
›Polyamory‹ ist mittlerweile in aller Munde, weil sie eine Befreiung aus traditionellen und einengenden Beziehungs- und Familienformen verspricht. Doch nicht nur individuell, auch gesellschaftlich bilden Liebesbeziehungen und Familien zentrale Lebensbereiche. Hier werden soziale Normen und gesellschaftliche Strukturen aufgegriffen und mehr oder weniger eigensinnig modifiziert. Daher ist Beziehungsführung ein hochpolitisches Thema. Dahinter steht die Frage: Kann eine Veränderung von Liebesverhältnissen den Menschen befreien?
Der breitgefächerte Sammelband lotet unterschiedlichste Möglichkeiten der Emanzipation und Subversion in der Beziehungsführung aus.
Münster (Unrast) 2020
ISBN 978-3-89771-282-9
16,00€, 224 Seiten
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Inhaltsverzeichnis
Rezensionen
- GENDER
- Lirabelle
- an.schläge
- socialnet
- trust
- gleich zwei Rezensionen aus der Krake 15 (Juni 2021)
Doreen Kruppa: „Diese Intensität mit der ich Freudschaften nachgegangen bin, da ist dann vielleicht auch mein Fokus oder mein Grundinteresse.“ – Freundschaftszentrierte Lebensweisen als Alternative zu heteronormativen Beziehungswelten
Raab, Michael: Care in konsensuell-nichtmonogamen Beziehungsnetzwerken. Sorgende Netze jenseits der Norm.
Polyamorie und andere nichtmonogame Beziehungen werden zunehmend sichtbar. Oft werden sie als selbstbestimmtere und geschlechtergerechtere Alternative zu konventioneller Ehe und Familie gesehen. Die marxistisch, feministisch und intersektional fundierte qualitative Studie zeigt, was diese Beziehungsnetzwerke auszeichnet. Gelingt es im Bereich der Sorge (Care), die selbst gesteckten emanzipatorischen Ansprüche umzusetzen?
Opladen 2019, 256 S., 33,00€.
Die Studie ist in den Jahren 2016-2019 im Rahmen einer Dissertation an der Arbeitsgruppe Arbeit-Gender-Technik an der Technischen Universität Hamburg entstanden und wurde ermöglicht durch ein Promotionsstipendium der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Seit 2021 ist das Buch Open Access, Download (3,6MB PDF) hier.
Rezensionen
- Zusammen ist man weniger allein von Günter Burkart auf Soziopolis
- Rezension von Friederike Habermann aus der Contraste – Zeitung für Selbstorganisation
- Rezension auf socialnet von Angela M. Laußer
Wie leben? Beziehungsweisen zwischen Revolution & Retraditionalisierung
Die Broschüre ist 2018 beim Bildungskollektiv Biko erschienen und ist leider vergriffen.
Inhalt
- Vorwort
- Sarah Speck: Beziehungsweisen und Gesellschaft
- Frank Lipschik: Familien- und Beziehungsvorstellungen im Rechtspopulismus
- Doreen Kruppa: Freundschaftszentrierte Lebensweisen: Eine Alternative zu heteronormativen Beziehungswelten?!
- Michel Raab: Poly leben? Poly kümmern!
Michael Raab: Care in Consensually Non- Monogamous Relationship Networks: Aspirations and Practices in a Contradictory Field
Der Beitrag ist für die 1. NMCI-Konferenz 2015 in Lissabon entstanden und 2018 im Graduate Journal of Social Science erschienen.
PDF-Download (600kb) beim GJSS
Ich stelle darin Zwischenergebnisse meiner Dissertation vor, in denen sich abzeichnet, dass emanzipatorische Ansprüche sich am besten umsetzen lassen, wenn sie nicht nur entschieden als geteilte Norm vertreten, sondern auch strukturell untersetzt werden, z.B. durch gemeinsame Haushaltsführung oder verbindliche Kommunikationsformen. Zudem stellt der Artikel die genutzte Methodik – eine Trinangulation von Intersektionalen Mehrebenenanalyse (externer Link) und Netzwerkanalyse – dar.
ABSTRACT: The paper discusses the question whether currently emerging, new forms of non-monogamous intimate relationships generate new class and gender relations. „Michael Raab: Care in Consensually Non- Monogamous Relationship Networks: Aspirations and Practices in a Contradictory Field“ weiterlesen
Michael Raab: Kämpfe um Lebensformen und Ressourcen im Feld der konsensuellen Nichtmonogamie
Der Beitrag ist 2016 für einen Sammelband anlässlich des 60. Geburtstags von Gabriele Winker entstanden. Ich diskutiere darin Kämpfe um nichtmonogame Lebensformen in den Begriffen und Konzepten des Intersektionalen Mehrebenenansatz (Winker 2012) und plädiere auf dieser Grundlage dafür, Lebensformenpolitiken — die sich derzeit vor allem um legitime Identitäten, Diskurse, Normen und Gesetze drehen — stärker auch auf materielle Ressourcen zu beziehen.
Raab, Michael. Kämpfe um Lebensformen und Ressourcen im Feld der konsensuellen Nichtmonogamie. In: Carstensen, Tanja; Groß, Melanie; Schrader, Kathrin. care|sex|net|work. Feministische Kämpfe und Kritiken der Gegenwart. Münster (Unrast), S. 41-49. Download 600kb PDF
Hello world!
Das ist das neue Blog des Netzwerk Kritische Beziehungsführung.